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Sex nach der Geburt

Medizinisch ist 3 bis 4 Wochen nach der Entbindung gegen vaginalen Geschlechtsverkehr nichts einzuwenden. Allerdings sollte wegen der Infektionsgefahr das Ende des Wochenflusses abgewartet werden. Sonst müssen Präservative verwendet werden.

Schlafen Sie jedoch nur miteinander, wenn Sie beide es wollen. Viele Frauen empfinden so kurze Zeit nach der Geburt noch kein sexuelles Verlangen. Die ständige Beanspruchung der Frau durch das Baby führt zu Müdigkeit und Erschöpfung der Mutter. Beides wirkt sich hemmend auf das Geschlechtsleben aus. Das Bedürfnis der Frau nach Nähe und Zärtlichkeit wird durch den engen körperlichen Kontakt zum Baby zufrieden gestellt.

Eine vorhandene Dammnaht kann eventuell noch Beschwerden bereiten. Dies kann unter Umständen sogar stärkere Schmerzen verursachen, besonders beim Geschlechtsverkehr.  Ein völliges Ausheilen eines Dammschnitts kann Monate dauern! Die Angst vor den zu erwartenden Schmerzen lässt kein Lustgefühl aufkommen. Dies ist für den Partner oft eine schwierige Situation. Es bedeutet aber nicht, dass das Paar völligen Verzicht üben muss. Man kann sich gegenseitige Zuneigung beispielsweise auch durch Streicheleinheiten und Petting zeigen.

Das sexuelle Empfinden wird anders sein als während der Schwangerschaft oder der Zeit davor.

Durch die hormonelle Umstellung ist die Scheide der Frau auch oft etwas trockener. Verwenden Sie deshalb etwas Gleitmittel. Wenn Sie Kondome verwenden, achten Sie darauf, dass sich das Gleitmittel mit Ihnen verträgt (keine Vaseline!). Die Brüste einer stillenden Frau sind oft mit Milch gefüllt und empfindsam. Viele Frauen mögen es daher nicht, wenn ihre Brüste berührt werden. Teilen Sie Ihrem Partner mit, ob dies bei Ihnen der Fall ist.

Man sollte aber über dieses Thema sehr offen sprechen um Missverständnisse von vornherein auszuschliessen.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 10.07.2010