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Probleme beim Stillen/h1>

1. Milcheinschuss

Zwischen dem dritten und fünften Tag nach der Geburt kommt es meist zum Milcheinschuss. Die Brüste schwellen an, sind prall und voll. Sie können bei jeder Berührung Schmerzen bereiten. Die Milchbildung kommt richtig in Gang. Die Mutter sollte nun ihre Trinkmenge reduzieren, auf Milchbildungstee verzichten und vor dem Anlegen des Kindes die Brust massieren, damit die Milch besser fließen kann. Eventuelle knotige Verhärtungen können so ausmassiert werden. Kalte Umschläge mit Quark nach dem Stillen bringen Erleichterung. Der Milcheinschuss verläuft bei nach Bedarf gestillten Kindern weniger heftig.

2. Wunde Brustwarzen

Rhagaden (Einrisse) und wunde Brustwarzen treten in der Stillzeit immer wieder auf. Sie können sehr schmerzhaft sein, vor allem wenn das Kind ansaugt. Als erstes ist immer die Stilltechnik zu überprüfen. Das Baby sollte nicht nur vorne an der Brustwarze nuckeln, sondern auch einen Teil des Warzenhofs umfassen. Die Stilllage sollte Bauch an Bauch sein. Wenn Sie das Kind von der Brust abnehmen und es nuckelt noch, so schieben Sie einen Finger in den Mundwinkel. Der Unterdruck beim Stillen wird so unterbrochen und das Baby lässt die Brustwarze los. Ziehen Sie es nicht einfach so weg. Ihre Hebamme kann Ihnen lindernde Tinkturen und Salben für die Brustwarzen empfehlen.

Weitere Maßnahmen sind sehr hilfreich oder beugen einem Wundsein vor:

3. Milchstau

Bei einem Milchstau kann die Muttermilch aus den Milchgängen nicht abfließen. Die Brust ist druckempfindlich und gespannt, mit einer oder mehreren harten Stelle/n, an der sich der Milchstau befindet. Die Haut an der Brust ist teilweise rot oder warm. Stillen bringt in diesem Fall wenig Linderung, da die Milch nicht abfließen kann. Der Milchstau kann durch eine nicht vollständige Entleerung der Brust entstehen, eine weitere Ursache kann auch eine falsche Anlegetechnik sein. Der Milchstau sollte schnellstmöglich bekämpft werden, denn aus ihm kann sich eine Brustentzündung entwickeln.

Folgende Maßnahmen sollten ergriffen werden:

4. Brustentzündung (Mastitis)

Bei einer Brustentzündung handelt es sich um eine Infektionskrankheit. Es kommt zu einer Entzündung des Drüsenkörpers der Brust. Die Brustentzündung, die häufig in den ersten Tagen nach der Entbindung oder im weiteren Wochenbett auftritt, heißt Mastitis puerperalis.

Die Erreger der Infektion sind Bakterien, meistens Staphylokokken. Sie werden beispielsweise durch den Mund des gestillten Babys übertragen. Diese Übertragung allein reicht jedoch nicht aus, um eine Mastitis hervorzurufen. Ein Milchstau begünstigt die Ausbreitung der Keime über die Milchgänge. Stress beim Stillen ist ebenso ein Faktor die Brustentzündung fördert. Die Milchgänge kontrahieren nicht genügend und es kommt leichter zu einem Milchstau.

Bei einer Mastitis fühlen sich die Brüste heiß an, sind geschwollen, eventuell gerötet und sehr berührungsempfindlich. Die Mutter klagt oft über Kopfschmerzen und grippeähnliche Symptome (Fieber und Schüttelfrost). Auch können die Lymphknoten in den Achselhöhlen geschwollen sein.

Wie bei einem Milchstau sollten sie sich schonen und möglichst hinlegen, der Milchfluss sollte aufrechterhalten werden. Dazu können Sie Stillen oder die Milch abpumpen. Bei Austritt von eitrigem Sekret aus der Brustdrüse sollten Sie Ihr Kind selbstverständlich nicht Stillen.

Der behandelnde Arzt wird eventuell Antibiotika verordnen, die gegen Staphylokokken wirksam sind (Cephalosporine, bestimmte Penicilline). Die verabreichten Antibiotika können in die Muttermilch gelangen und beim Säugling zu Durchfällen führen. Ein Abstillen ist jedoch nicht zwangsläufig nötig. Des Weiteren können Prolaktinhemmer eingesetzt werden, die schnell zu einem Abbau des Milchstaus führen. Bei diesen Medikamenten besteht die Gefahr, dass das Stillen danach nicht mehr möglich ist. Diese Präparate werden nämlich auch zum Abstillen eingesetzt.

Eine gefürchtete Komplikation einer Mastitis ist die Bildung von Abszessen, die entstehen, wenn zu spät oder nicht ausreichend behandelt wurde. Sie müssen operativ entfernt werden.