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Kindbettfieber (Endometritis puerperalis)

Diese Infektionskrankheit im Wochenbett war früher die Hauptursache der hohen Müttersterblichkeit. Löst sich die Plazenta von der Gebärmutterinnenseite ab, so entsteht eine große Wundfläche. Der Muttermund ist in den Tagen nach der Geburt noch klaffend geöffnet und es besteht eine direkte Verbindung zwischen der Gebärmutter und der Scheide. Auch bei guten hygienischen Bedingungen können Keime so leicht in die Gebärmutter aufsteigen. Sie finden infolge der Geburtsverletzungen einen guten Nährboden. Normalerweise werden die Bakterien über den Wochenfluss hinaustransportiert. Sind die Nachwehen und der Wochenfluss jedoch schwach, kann es zur Infektion kommen.

Die Erkrankung äußert sich durch erhöhte Temperatur oder Fieber, Druckschmerzen im Unterleib, übelriechenden Wochenfluss und eventuell Blutungen. Eine Verschlechterung macht sich durch Abwehrspannung im gesamten Unterbauch, Übelkeit und Erbrechen sowie Schocksymptome, wie Unruhe, starke Puls- und Atembeschleunigung und Blutdruckabfall, bemerkbar.

Der oft sehr schmerzhaften Entzündung der Gebärmutter wird auf zweierlei Weise begegnet. Gegen die Bakterien werden Antibiotika verordnet, die Rückbildung der Gebärmutter wird mit Methergin unterstützt. Die Infektion heilt meist folgenlos aus. Die Häufigkeit des Kindbettfiebers ist durch die Antibiotikatherapie und die besseren hygienischen Verhältnisse gegenüber früheren Zeiten deutlich gesenkt worden.