Listeriose
Die Listeriose wird durch das Bakterium Listeria monocytogenes ausgelöst. Dieser Mikroorganismus ist weitverbreitet und in der Umwelt allgegenwärtig. In folgenden Nahrungsmitteln können Listerien vorkommen:
- Rohmilch,
- aus Rohmilch hergestellten Weichkäsesorten,
- Salaten,
- nur kurz gedünstetem Gemüse,
- rohem Fleisch,
- Räucherlachs.
Die Übertragung der Erkrankung erfolgt vom Tier auf den Menschen. Besonders gefährdet sind vor allem Personengruppen, die engen Kontakt mit Tieren haben (Metzger, Landwirte). Haustiere, die den Keim übertragen können, sind vor allem Hunde und Katzen. Die Infektion erfolgt jedoch vorwiegend über die Aufnahme von verunreinigtem Wasser oder nicht abgekochter Milch und durch mit Mist gedüngtes Gemüse.
Die Schwangere sollte daher folgendes beachten:
- Meiden Sie Rohmilch, rohes Fleisch und rohes, nur kurz gedünstetes Gemüse meiden.
- Durch kräftiges Erhitzen werden die Listerien abgetötet. Daher sollten die Lebensmittel richtig durchgekocht werden.
- Waschen Sie Ihre Hände häufig.
- Vermeiden Sie den Kontakt zwischen rohen und gekochten Lebensmitteln.
- Verbrauchen Sie vorgekochte bzw. halbfertige Lebensmittel so schnell wie möglich.
- Reinigen Sie regelmäßig Ihren Kühlschrank. Es sollte immer kälter als 4º C sein.
Gesunde Menschen erkranken normalerweise nicht bei der Aufnahme der Bakterien. Zu den gefährdeten Gruppen gehören Säuglinge, ältere Menschen, Krebs-, Diabetes-, und AIDS-Kranke sowie Schwangere. Bei Schwangeren liegt das Risiko einer Erkrankung 20 mal höher als bei gesunden Menschen. Die Infektion äußert sich durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Die Inkubationszeit liegt bei zwei bis acht Wochen. Die Listeriose wird bei Auftreten der Symptome durch eine Blutuntersuchung festgestellt.
Listerien können bereits in der Frühschwangerschaft auf den Embryo übertragen werden. Eine Früh- oder Totgeburt kann die Folge sein. Häufiger ist die Infektion aber im letzten Schwangerschaftsdrittel, auch eine Infektion unter der Geburt ist möglich. Die Neugeborenen zeigen Symptome einer Blutvergiftung mit Milz- und Leberschwellung. Weitere Zeichen sind Atemnot bis hin zum Atemstillstand sowie Erbrechen und Krämpfe. Eine eitrige Hirnhautentzündung ist eine der schwersten Komplikationen. Häufige Spätschäden sind geistige Entwicklungsstörungen.
Behandelt wird die Erkrankung mit Antibiotika (Ampicillin und Aminoglykosid, Chloramphenicol).