Thrombosen/Embolien
Schon 2 bis 8 Stunden nach der Geburt werden die Wöchnerinnen dazu angehalten, das erste Mal aufzustehen. Diese Maßnahme beugt einer Thrombose vor. Bei einer Thrombose kommt es zur Bildung eines Blutgerinnsels innerhalb der Blutbahn. Passiert das in den tiefen Beinvenen und dieses Gerinnsel löst sich, so kann es mit dem Blutstrom in die Lunge gelangen und eine Arterie verstopfen. Das damit versorgte Lungengewebe ist dann von der Blutzufuhr abgeschnitten. Eine lebensbedrohliche Lungenembolie ist entstanden.
Bei einer Lungenembolie beschleunigt sich der Atem plötzlich, das Atmen fällt schwer. Manchmal tritt ein dumpfer Schmerz hinter dem Brustbein auf, Fieber und Husten können dazukommen.
Bei einer tiefen Venenthrombose kommt es zu einem schmerzhaften Anschwellen der Wade oder des Schenkels. Die Haut ist bläulich oder rötlich verfärbt. Eine Embolie und Thrombose müssen sofort ärztlich behandelt werden.
Wöchnerinnen sind im Hinblick auf Thrombosen und Embolien besonders gefährdet. Dafür sind folgende Faktoren verantwortlich:
- Frauen im Wochenbett sind körperlich oft wenig aktiv, die Blutzirkulation ist langsamer. Thrombosen werden dadurch begünstigt.
- Unter hormonellem Einfluss wird die Bildung von Krampfadern (Varizen) in der Schwangerschaft begünstigt. Diese wiederum erhöhen die Thrombosegefahr.
- Die Gerinnungsfähigkeit ist bei einer Wöchnerin doppelt so hoch wie normal.
- Der vergrößerte Uterus drückt auf die großen Venen und behindert den Blutfluss.
Um einer Thrombose vorzubeugen, sollte die Wöchnerin, wie oben erwähnt, frühzeitig aufstehen und Wochenbettgymnastik machen. Frauen, die besonders exponiert sind, müssen Stützstrümpfe tragen.