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Gebärmutterhalsschwäche

Die Gebärmutter nimmt mit fortschreitender Schwangerschaft an Größe und Gewicht zu. Bei einer Gebärmutterhalsschwäche (Zervixinsuffizienz) wird dabei der obere Gewebsabschnitt des Gebärmutterhalses (Zervix) aufgedehnt und geht nach oben in die Uterushöhle. Der restliche Teil des Zervix schließt dann nicht mehr so fest, dass er den Fötus halten kann.

Diese Komplikation tritt gehäuft bei Mehrlingsschwangerschaften auf. Das heimtückische bei einer Gebärmutterhalsschwäche ist, dass sich der Muttermund langsam, ohne Wehentätigkeit öffnet. Meist zwischen dem 4. und 6. Schwangerschaftsmonat springt die Fruchtblase und es kommt zur Fehlgeburt. Bei jeder Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung prüft der behandelnde Arzt daher durch eine vaginale Untersuchung, ob der Muttermund noch verschlossen ist. Dies wird auch im Mutterpass dokumentiert. Bei vorausgegangenen Fehlgeburten oder beginnender Zervixinsuffizienz werden die Vorsorgeuntersuchungen in kürzeren Intervallen durchgeführt.

Um zu verhindern, dass das Kind zu früh geboren wird, kann eine sogenannte Cerclage vorgenommen werden. Der Gebärmutterhals wird mit einem Kunststofffaden von der Scheide aus zugenäht. Dafür ist ein kurzer Krankenhausaufenthalt nötig. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Etwa zwei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin wird der Faden ambulant entfernt. Um den Zervix fest zu verschließen, gibt es noch eine weitere die Behandlungsmöglichkeit. Ein weicher, schalenförmiger Gummiring aus Silikon (Cerclage-Pessar) wird über den Gebärmuttermund geschoben. Das Einlegen des Pessars kann ambulant erfolgen.

Mit Hilfe der Cerclage kann das Kind meist problemlos ausgetragen werden. Die Schwangere sollte sich körperlicher Belastung jedoch nicht aussetzen.