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Nabelschnurblut

Nach der Geburt wird die Nabelschnur durchtrennt. Heutzutage wird abgewartet, bis die Nabelschnur aufgehört hat zu pulsieren. Die Hebamme bringt dazu zwei Klemmen etwa 13 und 15 Zentimeter vom Nabel des Kindes entfernt an. Dazwischen erfolgt der Schnitt, den in vielen Kliniken auch der Vater ausführen darf. Bei jedem Neugeborenen werden ein paar Tropfen Blut aus der Nabelschnur entnommen und ihr pH-Wert bestimmt. Liegt der Wert im sauren Bereich, so ist dies ein Hinweis darauf, dass das Baby in der Endphase der Geburt unter Stress gestanden hat. Der Wert wird im Mutterpass im Abschnitt "Abschluss-Untersuchung/Epikrise" vermerkt. In einigen Kliniken wird mit dem Nabelschnurblut noch eine Blutgruppenbestimmung durchgeführt und der Rhesusfaktor ermittelt.

Es gibt auch Gründe, die Nabelschnur abzutrennen, wenn sie noch pulsiert. Hat die Mutter das Rhesus-negative Blutmerkmal, wird die Nabelschnur rasch durchtrennt. Der Kontakt von mütterlichen und kindlichen Blut wird möglichst gering gehalten, da eine Antikörperbildung bei der Mutter gegen das Blut eines eventuell Rhesus positiven Kindes vermieden werden soll. Lesen Sie dazu auch das Kapitel Rhesusinkompatibilität durch.

Wollen die Eltern die im Nabelschnurblut enthaltenen Stammzellen tieffrieren lassen, so wird auch die noch pulsierende Nabelschnur abgeklemmt. Stammzellen sind eine biologische Besonderheit. Es handelt sich um Zellen, die noch nicht genau differenziert sind. Prinzipiell können sich aus ihnen noch alle Körperteile entwickeln. Einige Krankheiten lassen sich mit diesen Zellen schon heilen.